Wie ich zu Knöpfen kam...
Zu den Knöpfen kam ich wie die Jungfrau zum Kind. In meiner Jugend
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Die Geschichte der Knöpfe (1)
Die frühesten Verbindungen zweier Kleidungsstücke waren nicht das Knopfloch und die runden Knöpfe wie wir sie heute kennen; sondern eher Knochen- und Holzstücke, die mit Sehnen- oder Faserschlingen als Gegenstück, die Fell- Leder- und Stoffbekleidung unserer Vorfahren zusammenhielten. Der Knebelverschluss war damit erfunden.
Viele tausend Jahre alte Grabfunde bezeugen den Erfindungsreichtum des Menschen, wenn es darum ging, seine Kleidung zu verschliessen. Sowohl um sich vor Witterungseinflüssen zu schützen, wie auch sich zu schmücken und zu kennzeichnen. Man kennt Bernsteinknöpfe aus dem 6. Jahrtausend vor Christus; aus dem Neolithikum - etwa der Zeit der Pfahlbauer sind Muschelknöpfe bekannt - und in koptischen Gräbern- 4500-4000 v. Chr.- fand man Steinknöpfe, die bereits mit Stoff überzogen waren.
Das Wort Knopf geht zurück auf das germanische "knuppa", was soviel wie Klumpen bedeutet. Noch heute ist in vielen deutschen Dialekten der Knopf ganz einfach ein "Knopp". In der Benennung nicht weit entfernt von seinem viele Jahrhunderte alten Ursprung.
Recht früh wurde aus dem ursprünglich rein praktischen Verschluss ein Gegenstand mit Mehrfachfunktion. Er wurde zum Schmuckgegenstand und Berufssymbol, bekam Geld- und Tauschwert und hatte Symbolcharakter. Priester, Schamanen, Stammesfürsten, Herrscher, Kaiser und Könige; hohe Militärchargen und Handelsherren machten durch prunkvolle Knöpfe an ihren Kleidungsstücken auf ihre Positionen aufmerksam.
Einzigartige, von Goldschmieden und Künstlern in allen nur erdenklichen Techniken kunstvoll hergestellte Exemplare sind Zeugen von heute unvorstellbarem Prunk, mit dem sich die Reichen und Mächtigen einst umgaben. Lückenlos lässt sich über Jahrhunderte jede stilistische Entwicklung der Mode und der Lebensformen, die Industrialisierung mit der Entdeckung neuer Materialien; die Veränderung der sozialen und gesellschaftlichen Strukturen in der Geschichte der Knöpfe verfolgen.
Einige Epochen - die gesamthaft von grosser Bedeutung waren - haben auch in der Welt der Knöpfe ihren besonders reichhaltigen Niederschlag gefunden. Man denke an die üppigen Zeiten des Barocks; die neuen Formen des Jugendstils - damals als Art Nouveau propagiert - und das heute allgegenwärtige "Design", das im Art Deco seine erste grosse Blütezeit hatte.
Im fast knopflosen Alter von T -Shirt und Jeans, der verlorenen Haute Couture und des langweiligen Prêt-à-porter kann man nur voller Staunen und Bewunderung eintauchen in die unvorstellbar reichhaltige Wunderwelt der geknöpften Vergangenheit.
(Quelle: Do Kummer / Ausstellung 1998 im Ortsmuseum Zollikon)
Die Geschichte der Knöpfe (2)
Seit der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde der Knopf zu einer dauerhaften Erscheinung an der Kleidung des Abendlandes. Kreuzfahrer und Kaufleute trugen stark zur Verbreitung des Knopfes bei. Im 13. Jahrhundert erlangte der Knopf, durch die Erfindung des Knopflochs, noch stärker die Funktion als Kleiderverschluss. Durch das Knopfloch war der Materialvielfalt kaum noch eine Grenze gesetzt. Knöpfe wurden aus edlen und unedlen Materialien angefertigt, aber auch aus Bein, Holz, Horn, Glas oder Edelsteinen. Bei der Gestaltung beschränkte man sich aber auf Scheiben-, Beeren-, Kugel- und Halbkugelform. Im 14. Jahrhundert begann sich ein eigenständiges Knopfmacherhandwerk herauszubilden. Die Vielzahl der Materialien führte dabei zu einer Spezialisierung der Knopfmacher.
Knöpfe unterlagen bereits damals Modetrends, so waren im Rokoko mit Stoff überzogene Knöpfe der letzte Schrei. Knöpfe waren aber auch ein Statussymbol vor allem in der Männermodewelt. So wurden im 18. Jahrhundert nicht selten Kleidungsstücke mit mehreren Schock (1 Schock = 60 Stück) Knöpfen besetzt, für die zum Teil enorme Summen ausgegeben wurden. Außerdem regelten Kleiderordnungen bis zur französischen Revolution, und auch darüber hinaus, welche Materialien von welchem Stand getragen werden durften. Da Bauern Gold- und Silberknöpfe nicht erlaubt waren, trugen sie Knöpfe aus Zinn und Messing, welche mit Pferdedarstellungen graviert wurden. Handwerker trugen ebenfalls ihre eigenen ganz speziellen Knöpfe, sie ließen darauf die Werkzeuge und Symbole ihrer Zunft gravieren.
Auch heute noch werden Knopfe gerne für eine Vielzahl von Kleidungsstücken verwendet. Ob für gestrickte Westen oder aber natürlich genähte Teile. Ob als Verschluss oder als hübsches Zierteil. Ein Knopf erzählt eine Geschichte und gibt einem selbstgestalteten Stück eine besondere individuelle Note. Im Fachhandel findet ihr besonders viele einzigartige Knöpfe. Für jedes Projekt der passende Knopf. Schaut einfach bei einem Fachhändler in unserem Storefinder vorbei.
(Quelle: www.knopfsache.at)